Ab dem Jahre 337 n. Chr. begann der Zerfall des Römischen Reiches, die Völkerwanderung, ausgelöst durch den Einfall der Hunnen im Jahre 375 n. Chr. beendete die römische Besatzung. Im 6. Jahrhundert kamen aus dem südöstlichen Raum die Slawen eingewandert und siedelten sich entlang von Verkehrswegen an Wasserläufen, meist an Berghängen oder in Talmulden an. Sie standen im Abhängigkeitsverhältnis zu den Awaren in Ungarn. Um sich vom Awarenjoch zu befreien, riefen sie im 8. Jahrhundert den bayrischen Herzog Tassilo um Hilfe an, mit dessen Unterstützung sie sich von der Fremdherrschaft der Awaren freimachen konnten, aber dafür in bayrische Abhängigkeit kamen. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Eindeutschung und die neuerliche Christianisierung, diesmal aber vom Norden aus, der Gebiete des heutigen Kärnten und der Steiermark. Diese Gebiete hatten bisher zum slawischen Herzogtum Karantanien gehört, waren nur dünn besiedelt und vielfach verödet und versumpft.

Um 800 n. Chr. wurde Herzog Tassilo vom Frankenkönig Karl dem Großen abgesetzt und Bayern mit dem fränkischen Reich vereinigt. Das gesamte neu gewonnene Gebiet wurde in Marken eingeteilt und sogenannten Markgrafen oder Grenzgrafen, Adeligen oder hohen Beamten des Königs, zur Verwaltung übergeben. Da der gesamte Besitz, die sogenannten Königsgüter, ohne Bearbeitung wertlos war, vergab der Frankenkönig weite Teile davon in der Folge an hoch adelige Gefolgsleute oder an Kirchenfürste, damit diese die Gebiete bearbeiten und nutzbar machten. So erhielt das Erzbistum Salzburg um 860 n. Chr. dieses Gebiet. Vier Gutshöfe in der Oststeiermark sind deshalb von Interesse, weil von denen das Gut “ad Rapam” – damals das Gebiet der Pfarre Paldau –  im Einzugsbereich dieses Gutes lag. Dieses Gut hatte seinen Mittelpunkt in St. Ruprecht an der Raab.